E-Scooter Ratgeber
E-Scooter: Diese Regeln gelten für Elektroroller
In immer mehr Städten sind E-Scooter schon unterwegs. Doch wo dürfen die Elektroroller fahren, braucht man einen Führerschein und welche Bußgelder drohen wenn man sich nicht an die Regeln hält? Und: Alle Scooter Modelle mit Straßenzulassung.
- Seit Juni sind E-Scooter mit Straßenzulassung/Betriebserlaubnis erlaubt
- Elektroroller unterliegen einer Versicherungspflicht
- Helm und Führerschein sind nicht vorgeschrieben
E-Scooter sind Tretroller mit einem Elektroantrieb – wendig, klein und dank eines Klappmechanismus leicht zu transportieren. Mit der Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge gibt es nun eine gesetzliche Grundlage für die Verwendung dieser Elektroroller. Diese Verordnung gilt für Fahrzeuge mit Lenk- oder Haltestange, mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von bis zu 20 km/h und einer Straßenzulassung/Betriebserlaubnis. Das heißt, sie betrifft E-Scooter und Segways, nicht aber Airwheels, Hoverboards oder E-Skateboards, denn all diese Fahrzeuge haben keine Stange. Ob das Fahren mit diesen durch eine Ausnahmeverordnung geregelt wird, ist weiter offen.
Wo dürfen Elektroroller fahren?
E-Scooter sind auf Radwegen, Radfahrstreifen und in Fahrradstraßen erlaubt. Nur wenn diese fehlen, darf auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Auf Gehwegen, in Fußgängerzonen und in Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung sind für die E-Roller verboten – außer das Befahren wird durch das Zusatzzeichen "E-Scooter frei" erlaubt. Das Zusatzschild "Radfahrer frei" (Zeichen 1022-10) gilt hier nicht für die Fahrer von Elektrotretrollern.
Das Fahren auf Gehwegen ist ausnahmslos verboten, auch im Schrittempo.
Braucht man für E-Scooter einen Führerschein und gibt es ein Mindestalter?
Der Fahrer benötigt weder eine Mofa Prüfbescheinigung, noch einen generellen Auto oder Motorrad Führerschein. Das Mindestalter für das Fahren mit einem Elektro Tretroller liegt bei 14 Jahren.
Muss man einen Helm tragen?
Eine Helmpflicht besteht für Elektro-Tretroller nicht – es ist aber empfehlenswert, sich mit einem Helm zu schützen.
Gibt es eine Alkohol-Promillegrenze bei Elektro-Tretrollern?
Ja, für Elektroroller Fahrer gelten die gleichen Alkoholgrenzwerte wie auch für Autofahrer. Das heißt, wer mit 0,5 bis 1,09 Promille fährt und keine alkoholbedingte Auffälligkeit zeigt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und erhält einen Bußgeldbescheid. In aller Regel sind das 500 Euro, 1 Monat Fahrverbot und 2 Punkte in Flensburg.
Eine Straftat liegt vor, wenn der Fahrer trotz einer Blutalkoholkonzentration von mindestens 1,1 Promille mit dem E-Scooter unterwegs ist. Von einer Straftat kann aber auch schon ab 0,3 Promille die Rede sein, wenn der Fahrer alkoholbedingte Ausfallerscheinungen zeigt.
Für Fahrer unter 21 Jahren und Führerscheinneulinge in der Probezeit gelten 0,0 Promille – sie dürfen also unter Alkoholeinfluss überhaupt nicht hinter den Scooter-Lenker.
Welche E-Scooter haben eine Straßenzulassung?
Neben den Elektrorollern der Sharingunternehmen wie Tier, Circ oder auch Lime, besitzen bisher erst eine Handvoll E-Scooter-Modelle eine Straßenzulassung. Diese finden Sie in der folgenden Tabelle. Große Unterschiede sind schon im Kaufpreis zu erkennen. Die teuren Modelle verfügen zumeist über große Luftreifen, hydraulische Scheibenbremsen und einen größeren Akku mit einhergehendem Reichweitenvorteil, im Gegensatz zu Gummireifen und Seilzugbremsen.
Das zulässige Gesamtgewicht fällt bei Rollern mit 100 kg recht dürftig aus. Zusammen mit dem Fahrzeugeigengewicht wären sie bei einem Fahrergewicht von mehr als 83 kg bereits überlastet.
Hersteller/Modell | zulässiges Gesamtgewicht | Preis |
---|---|---|
BMW X2 City | 150 kg | ca. 2400 € |
Metz Moover | 110 kg | 1998 € |
IO Hawk Exit-Cross | 120 kg | ab ca. 1100 € |
IO Hawk Sparrow | 100 kg | ca. 680 € |
The-Urban #HMBRG V3 | 100 kg | 1149 € |
The-Urban #BRLN V3 | 100 kg | 949 € |
Iconbit Kick Scooter Delta Pro | 111 kg | ca. 400 € |
SXT Buddy V2 | 100 kg | 1299 € |
Moovi E-Scooter | 120 kg | ca. 750 € |
Egret-Eight V3 | 100 kg | 1249 € |
Egret-Ten V4 | 100 kg | 1649 € |
Segway-Ninebot Max G30D | 120 kg | 799 € |
Darf man auf einem E-Scooter zu zweit fahren?
Elektroroller sind nur für eine einzige Person zugelassen. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn man zu zweit das zulässige Gesamtgewicht nicht überschreiten würde.
Braucht man eine Versicherung für seinen Elektroroller?
Das Versicherungskennzeichen wird hinten auf den E-Scooter geklebt
Ja, eine Haftpflichtversicherung ist zwingend vorgeschrieben. Diese wird mit einer aufgeklebten Versicherungsplakette am Roller nachgewiesen. Die Haftpflichtversicherung haftet für Schäden, die Dritten durch den E-Scooter zugefügt werden. Zudem bieten manche Versicherung die Möglichkeit zusätzlich eine freiwillige Teilkasko-Versicherung abzuschließen. Die Kosten belaufen sich je nach Anbieter auf 40 € bis 90 € pro Jahr.
Der E-Scooter muss mit einer Fahrzeug Identifizierungsnummer und einem Fabrikschild gekennzeichnet sein. Auf dem Schild müssen folgende Infos aufgewiesen werden:
- Beschriftung: "Elektrokleinstfahrzeug"
- bauartige Höchstegeschwindigkeit
- Genehmigungsnummer der allgemeinen Betriebserlaubnis oder Einzelbetriebserlaubnis
Wie sichere ich meinen E-Scooter vor Diebstahl?
Dank der kompakten Bauweise lässt sich der Elektroroller problemlos zusammenfalten und mitnehmen. Sollte das Fahrzeug dennoch außen abgestellt werden, empfiehlt sich die Nutzung eines Drahtschlosses. Das dünne Drahsteil passt auch durch kleine Öffnungen an den Felgen oder am Trittbrett.
Kann ich den Elektro Scooter im ÖPNV mitnehmen?
Dank der kleinen Bauweise und Faltfunktion, lassen sich E-Scooter problemlos in Bus und Bahn mitnehmen. Bei der Mitnahme eines sperrigen Fahrrads muss häufig ein Zusatzticket gelöst werden – beim Faltrad oder auch beim E-Scooter entfallen diese Kosten in aller Regel.
Bußgelder bei E-Scooter-Sünden
Tatbestand | Bußgelder |
---|---|
Bei Rot über die Ampel | zwischen 60 und 180 € |
Fahren auf dem Gehweg | 15 bis 30 € |
Fahren auf der Autobahn | 20 € |
Fahren ohne Versicherungskennzeichen | 40 € |
Fahren mit einem Scooter ohne Betriebserlaubnis | 70 € |
Nebeneinander fahren | 15 bis 30 € |